Karl Schlögel: Russland-Versteher – Wenn es doch welche gäbe! (Mosse-Lec...
Karl Schlögel: »Russland-Versteher – Wenn es doch welche gäbe! «
Mit Ulrich Schmid.
1989 hieß es: Nichts bleibt, wie es war. Und alle stimmten dem spontan
zu. Dass dem aber wirklich so ist, ist er jetzt, ein Vierteljahrhundert
später, wirklich angekommen. Die Redewendung, die dem Rechnung trägt,
lautet: Die Welt ist aus den Fugen. In der großen Verwirrung, die auch
Russland und unser Bild von Russland erfasst hat, ist ein Kampf um
Deutungshoheit entbrannt, in dem es um nicht weniger als um »Verstehen«
geht. Kein geringer Anspruch, wo es vielleicht zunächst um etwas anderes
geht. Genau hinsehen.
Karl Schlögel, Professor emeritus, zuletzt Lehrstuhl für Osteuropäische
Geschichte an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.
Schwerpunkte seiner Forschung: Russland im 19. und 20. Jahrhundert,
Zwangsmigration und Diaspora, Stadtkulturen in Osteuropa, Raum und Zeit
als Probleme der Histographie. Zu seinen Veröffentlichungen zählen: »Im
Raume lesen wir die Zeit« (2003), »Petersburg 1909-1921. Laboratorium
der Moderne« (1986), »Das russische Berlin« (2007), »Terror und Traum.
Moskau 1937« (2008), »Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer
untergegangenen Welt« (2017).
Ulrich Schmid ist außerordentlicher Professor für Kultur und
Gesellschaft Russlands an der Universität St. Gallen, zudem ständiger
freier Mitarbeiter im Feulleton der Neuen Zürcher Zeitung. Zuletzt
erschien: »Technologien der Seele. Vom Verfertigen der Wahrheit in der
russischen Gegenwartskultur« (2015) und »De profundis. Vom Scheitern der
russischen Revolution« (2017).
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