Russland und Putin aus historisch-ökonomischer Perspektive

Vortrag von Frau Prof. Padma Desai, danach Gesprächsrunde mit deutschen Experten Russlands Präsident, so die Ökonomin Padma Desai von der amerikanischen Columbia University, ist der Überzeugung, dass der Zerfall der Sowjetunion die größte politische Tragödie des zwanzigsten Jahrhunderts darstellt. In der Tat scheint ein beträchtlicher Teil von Wladimir Putins geopolitischen Manövern darauf ausgerichtet zu sein, den Einfluss zurückzuerlangen, den Russland infolge von Michail Gorbatschows Reformen und durch den sich 1991 daran anschließenden Kollaps der Sowjetunion unter der instabilen Führung Boris Jelzins eingebüßt hatte. Die Strategie Putins zur Wiedereinbindung ehemaliger Sowjetrepubliken enthält auch weniger aggressive Elemente, wie die Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion. Die Annexion der Krim und die Intervention in der Ostukraine zogen jüngst auch wirtschaftliche Sanktionen durch die EU und die USA nach sich, die die ohnehin in hohem Maße vom Energiesektor abhängige russische Wirtschaft zusätzlich belasten und die Währung sowie den Aktienmarkt des Landes destabilisieren. Welche Möglichkeiten hat Putin, um eine Neubelebung der russischen Wirtschaft voranzubringen? Wie nachhaltig ist Putins Politik in ökonomischer Hinsicht? Die Heinrich-Böll-Stiftung und die American Academy in Berlin laden Sie ein, diese und weitere Fragen zu diskutieren. Vortrag von: - Padma Desai, Gladys and Roland Harriman Professor of Comparative Economic Systems, Columbia University Kommentar: - Dr. Stefan Meister, Programmleiter für Osteuropa, Russland und Zentralasien Robert Bosch-Zentrum, German Council on Foreign Relations, DGAP Moderation: - Walter Kaufmann, Leiter des Referats Ost- und Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung

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